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Tod & Teufel

by Karin Rabhansl

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1.
Mia sann lang, lang weg von do, ziag mei Lederjackn a und spoi für de Schmeißfliang und sauf, bis i glei wieder Durscht hob. Mia hamm gsuacht am grindigsten Flohmarkt. Hamm an Wolpertinger gfundn und s’Shampoo vom Ludwig und s’Notizbuch von da Liesl Karlstadt. Is ok, i hob’s verkackt. I versprich da, i gib niamois ned auf. Doch wenn’s Dir a Freid mocht, dann kann’s ned so schlecht sa. He wenn’s Dir a Freid mocht, warum zum Deife schaust so schwoaz? Du bist gfoin, gscheid diaf gfoin, hörst nur Konstantin Wecker, gehst olle am Wecker. I woas scha, jeder war moi so weit. Und i bsuach de, a wenn’s ma schwa foid. Bring da Comics an’s Bett, kratz an Schimme vom Brot und servier’ Dir Käsetoast jeden Dog. Is ok, bin wieder prall, bin ned des Diandl, wos ma gern dahoam herzoagt. Doch wenn’s Dir a Freid mocht, dann kann’s ned so schlecht sa. He wenn’s Dir a Freid mocht, warum zum Deife schaust so schwoaz? Mia sann lang, lang weg von do. Ziag mei Lederjackn a und spoi für de Schmeißfliang und überoi und dazwischn a. Is ok, mia kemma klar, doch wos is, wenn iatzt grod ois schief geht? Doch wenn’s Dir a Freid mocht, dann kann’s ned so schlecht sa. He wenn’s Dir a Freid mocht, warum zum Deife schaust so schwoaz?
2.
Erwachst im Morgengrauen, dein ganzer Körper blutverschmiert. Klamotten hängen in Fetzen, du weißt nichts mehr, was ist passiert? Filmriss, kribbelnde Finger, der Puls rast, dein Herz pulsiert. Dieses Heulen Und die Zeitung schreibt vom Blutbad, sieben Tote massakriert. Tonnenschweres Gewissen, keine Erinnerung, was ist passiert? Vollmond, trockene Kehle, Knochen knacken, fühlst dich so stark. Dieses Heulen Du hast dich verändert, geschärfte Sinne, elektrisiert. Nie mehr bist du schwächlich, du willst, dass es bald passiert. Irrsinn, fletschende Zähne, Lykanthropie, unstillbare Gier. Dieses Heulen Komm schon, wehr dich nicht ... ... und du wehrst dich nicht.
3.
Gestern in da Herrgottsfria, do leit’s Sturm an meiner Dia. A grusliger Typ im schicken Zwirn, mid zwoa Hörndl auf da Stirn. Schwoaze Sunnbroin, irgendwie irr, weil es is doch drei in da Fria. Im Knopfloch steckt a feiaroade Bleame, Doadnköpf auf seine Ärme. Er sogt, er häd wos int’ressant’s für mi, an Handl so guad, do wiast hi. A Angebot, des ma ned ausschlogt, weil oam dann s’Gwiss’n ewig blogt. „Diandl i hob, wos Du brauchst, wos Du Dir wünscht, des gib i Dir. Ois is möglich, nix vergeblich, i bin Dei Freind, vertrau nur mir. Olle Sorgen, sann vagessn, i zoag Dir des richt’ge Lem. Los da Zeit, schlof nammoi drüber, muast ma ned voi dafür gem.“ Fuat is a, a Schwefeduft und Vanillezigarillo lieng na in da Luft. I bin ganz baff, kann nimma schloffa. Wos kann i mir do erhoffa? Ois wos i mecht, des klingt scho guad, doch deng i an sei Stimm, dann g’friat ma s’Bluad. Drau i ma? Hob eh nix zum Verlier’n, hör ned auf’s Herz, ned auf mei Hirn. I bin scheena, i bin reicher, Ruhm foad mia so derb ins Hirn. Platz 1 in de Albumcharts, mei Fressn duad’s Cover von da Intro ziern. Heavy Rotation, Dauerpenetration, olle sann so nett zu mia, doch des bringt ma ois an Dreck, wei’ i goa nix mehr g’spia. Wenn I doad bin, muas I zum Deife Wenn I doad bin, muas I zum Deife geh’
4.
Drüben hinterm Dorfe steht ein Leiermann.
5.
Aloa 05:09
Koid is, ois is stad, doade Bladl foin von de Bam. Sitzt am Fenster, auf deim Stui, schaust de Leid beim Laubrechln zua. Koid is, Geburtsdog hoast heid, es riacht noch oida Ma und 4711. D’Kinda schaun a moi vorbei, auf an Kaffee, a Stickl Dortn, dann sann’s fuat. Du bist scha so lang, scha so lang aloa. Koid is, wicklst de in Duchad ei. Seit heid bist 90 Joa auf da Woid. Dei bester Spezl, der da feid und währendst na sinnierst schlofst du ei. Wennst schlofst bist nia, dann bist nia aloa. Koid bist, dei Herz ganz stad, iatzt bist nie mehr aloa.
6.
Liachtal 03:58
Finstra Woid, Liachtal gloa. Heast as ned, fiachst de ned? Scha so lang, so aloa. Heast as ned, gspiast as ned? Liachtal leichtn nur für di. Zum blaua Leichtn zoigt’s de hi. Liachtal leichtn nur für di. Koid wiast du, s’Sunnliacht segst nie mehr. Liachtal gloa, lang scha doad. Sträub’ de ned, wehr de ned. Oide Soi, groaße Noad. Sträub de ned, iatz is z’spät. Liachtal leichtn nur für di. Zum blaua Leichtn zoigt’s de hi. Lichatal leichtn nur für di. Koid wiast du, s’Sunnliacht segst nie mehr. Finstra Woid.
7.
Preiskampf 03:59
Ich kauf mir ein neues Knie und lockiges Haar, braune Augen, bessere Haut, ’ne Nase dazu plus Apfel-Po, sinnliche Lippen, zum Schluss Doppel D. Neulich beim Ausverkauf: Der Preis sinkt, die Stimmung steigt. Neulich beim Rausverkauf: Der Preis sinkt, die Stimmung steigt. eBay-Anzeige: Ich suche ein Herz. Neu, nicht gebraucht, Altlasten ok, Blutzufuhr normal, gebrochen wär’ blöd, auf keinen Fall Raucher, tausch’ alt gegen neu. Neulich beim Ausverkauf: Der Preis sinkt, die Stimmung steigt. Neulich beim Rausverkauf: Der Preis sinkt, die Stimmung steigt. Zum Verkauf steht ein Herz, und ich biete mit. Sieht ganz gut aus, fünf Minuten zum Glück. Der Preis steigt und steigt, braucht hier jeder ein Herz? Ich steig’ hier aus, ich steig’ hier aus! 3 2 1 beim Ausverkauf: Der Preis steigt, die Stimmung sinkt. 3 2 1 jetzt ist’s verkauft: Der Preis steigt, meine Stimmung sinkt. Was kostete ein Herz? Liebe und Weltschmerz. Nimm’ was du brauchst, der Dolch liegt bereit.
8.
Wände aus Glas, Steine aus Plastik und eine Regenwald-Fototapete. Was macht dich träge? Ist es die Sorge um deine Lebenserhaltungsgeräte? Und was bedrückt dich noch, was noch außer gestrecktem Gift? Deine Geschichte, deine Symptome, das hat alles eine tiefe Bedeutung. Psychofolklore, wie du sie abnickst und trotzdem wartest auf die kommende Häutung. Wir lauschen an der Tür und stellen uns vor, wie du dich so lang am Bauch kratzt, bis du endlich aufplatzt. Das sind also deine letzten Jahre. Wir sind froh, dass wir dich nicht verändern, einfach nur ertragen müssen. Du musst nichts und du machst nichts, und wenn du morgen noch mal aufwachst, dann wird alles, versprochen, dann wird alles sein wie heute. Was ist geblieben? Hunger war gestern. 1000 CDs und keine, die dich berührt hat. Alles verkaufen? Oder alles behalten? Bis sich dein Player von allein repariert hat... Und dein Gedächtnis leckt, an heißen Tagen, wie Regen von der Zimmerdecke, das ist wenn du dich bewegst. Das sind also deine letzten Jahre. Wir sind froh, dass wir dich nicht verändern, einfach nur ertragen müssen. Du musst nichts und du machst nichts, und wenn du morgen noch mal aufwachst, dann wird alles, versprochen, dann wird alles sein wie heute. Dein bester Freund ist eine Warmhaltekanne. Frischer Kaffee, trockene Erde, im fahlen Licht deiner 60 Watt Sonne, die auf- und untergeht, im bestem Rhythmus, den es gibt: 2 Beats in 24 Stunden. Das sind also deine letzten Jahre. Wir sind froh, dass wir dich nicht verändern, einfach nur ertragen müssen. Mach dir keine Sorgen: Du musst nichts, du machst nichts! Und wenn du morgen noch mal aufwachst, dann wird alles, versprochen, dann wird alles sein wie heute.
9.
Wind 03:02
Wind, weh’ mich fort, weil mich hier schon so lange nichts mehr hält. Ich will versteh’n, was die Welt in ihrem Innersten zerreißt. Wie weit ist weit? Wann fang’ ich endlich an zu versteh’n? Was kann ich tun, wenn die Angst mich im Innersten zusammen hält? Ich bin so weit weg von Dir.
10.
Erwachsen 02:52
Weißt du noch früher: Wir waren nicht cool, aber gut drauf. Mit Angst vor den Spießern und lupenreinem Lebenslauf. Der Ernst des Lebens war nur so ein komischer Typ. Wir wollten alles werden, nur nicht erwachsen. Alles nur nicht erwachsen. Zusammen zur Schule, danach ging’s nahtlos in den Job. Du machst dein Abi, während ich jeden Tag Musik zock. Du machst Karriere und fragst, wann ich vernünftig werd’. Ich will noch alles werden, nur nicht erwachsen. Alles nur nicht erwachsen. Babe wir müssen: Bausparen, Haus bauen, Kinder kriegen, Vertrauen, Volkswagen, Riester-Rente, Kapital aufbauen. Niemals erwachsen. Bausparen, Haus bauen, Kinder kriegen, Vertrauen, Volkswagen, Riester-Rente, Kapital aufbauen, Sehschwäche, alte Frauen, Enkelkinder, Stammbaum, Kaffeekränzchen, Tena Lady, nicht mehr auf den Putz hau’n, Schnabeltasse, Lebenstraum, alte Freundschaft, Vertrauen, Fotoalbum, Krankenhaus, Grabstein anschauen. Baby!
11.
Sie 04:19
Siehst sie, willst sie, bald ist sie dein. Fanatisch, ekstatisch, sie soll es sein. Verehrst sie, begehrst sie, du bist so allein. Ihr Lachen betörend, hörst Verlangen in dir schreien. Es gibt kein Entrinnen, er ist von Sinnen, bist schwach und so hilflos. Er will dich, ganz allein für sich, bist panisch, chancenlos. Erst lief alles gar nicht mal so schlecht. Das Opfer verfängt sich im Lügengeflecht. Doch der Wind dreht sich, immer noch allein. Sie verachtet, verstößt dich, will nicht bei dir sein. Es gibt kein Entrinnen, er ist von Sinnen, bist schwach und so hilflos. Er will dich, ganz allein für sich, bist panisch, chancenlos.
12.
Haut 04:23
Schamst de so oarg, weil d’Leid olle schaun. Versteckst deine Händ’, damit’s koana segt. Kannst da ned hoifa, kannst ned aufhör’n damit, weil irgendwos di zwingt. Hau ab! Du muast fekln, reißt an deiner Haut, bis oisse wegad is und des Monster wieder aussegriacht, aus deim Kopf. Deine Händ’ sann scha feiaroad, weil du einfach immer weida ziagst. Häutest de langsam, dei Haut wia Pergament. Bis aufs Fleisch, erst wenn’s bliat, gibst endlich a Rua. Hau ab! Du muast fekln, reißt an deiner Haut, bis oisse wegad is und des Monster wieder aussegriacht, aus deim Kopf. Und des Monster reißt an deiner Haut! Hau ab! Du muast fekln, reißt an deiner Haut, bis du de soiba gspiast und wos bassiert is wieder aussegriacht, aus deim Kopf.
13.
Hoam 06:00
Gestern Nocht war’s wieder lang. Des letzte Bier häd’s nimma braucht, I woaß. Doch wann’s am scheenstn is geht ma ned hoam und heid häng I wieder an ganz’n Dog umanand. Des mid dir is so a Sach, mia hamm uns lang scha nimma voi zum song. Und de Stodt de mocht me grang, I woaß nimma, wos I do überhaupt soi. Hoam, I mog nur hoam. Nimma höher, nimma weida, nimma besser, nimma gscheida wea ma nie. Und wos gestern na so richtig war, is heid so furchbar foisch für mi. I mog nur hoam. A heid Nocht wird’s wieder lang, geh Fred, scheng ma na a Hoibe ei. Du bist lang scha so weit weg. Wos is bloß mit uns bassiert? Seit wann bist du so furchtbar koid? Warum froist’s me, wenn ma zamm sann? Und de Stodt de schluckt me boid, I woaß nimma, wos I doa soi. Hoam, I mog nur hoam. Nimma höher, nimma weida, nimma bessa, nimma gscheid wea ma nie. Und wos gestern na so richtig war, is heid so furchbar foisch für mi. I mog nur hoam. Du bist mei Dahoam. Du warst mei Dahoam.

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released October 19, 2018

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Karin Rabhansl BY, Germany

Sie gilt als eine der einflusslosesten Künstlerinnen ihrer Generation … und hat sich einen Namen gemacht als „das No-Hit- Wonder aus dem Bayerischen Wald“: Die furchtlose KARIN RABHANSL macht dunkelbunte Liedermacherei auf Hochdeutsch und Niederbayerisch. ... more

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